Dem zur Pause eingewechselten Noah Klose (li.) gelang der einzige Löwen-Treffer in Geretsried. Foto: Joachim Mentel
Der Löwen-U21 unterlag durch eine fragwürdige Schiedsrichter-Entscheidung beim TuS Geretsried in der Nachspielzeit mit 1:2. Srdan Ivkovic hatte die Gastgeber vor der Pause in Führung gebracht (25.), der eingewechselte Noah Klose glich aus (78.). Danach drängten die Sechzger auf den Siegtreffer, liefen in einen Konter, der zum Elfmeter führte. Diesen verwandelte Robin Renger zum Endstand (90.+6).
Die Löwen drängten vom Anpfiff weg auf die Führung. In der 4. Minute hatte diese Luis Pereira de Azambuja auf dem Fuß nach Pass von links durch Cristian Leone. Sein Schuss vom Elfmeterpunkt kam aber zu zentral, so dass Keeper Cedomir Radic den Ball über die Latte lenken konnte. Eine Minute später hatte sich Samuel Althaus auf der rechten Seite durchgedribbelt, legte zurück auf Raphael Wach, doch dessen Flachschuss aus neun Metern war zu unplatziert, um Radic zu überwinden. Beinahe hätte die Gastgeber mit der ersten Torannäherung das 1:0 erzielt, doch der Schuss von Srdan Ivkovic im Strafraum landete am linken Innenpfosten und von dort in den Armen von Paul Bachmann (7.). Nach einem Lupfer von links in den Lauf von Althaus kam dieser an der Strafraumkante halblinks zum Abschluss, zielte aber knapp übers kurze Eck (23.) Wenig später war es Wach, der nach Zuspiel von Finn Fuchs am Sechzehner zum Schuss kam, aber übers Geretsrieder Tor zielte (24.). Besser machten es die Gastgeber. Nach einer Flanke aus dem linken Halbfeld konnte Ivkovic am ersten Pfosten den Ball unbedrängt runterpflücken, schloss mit dem zweiten Kontakt ab und traf aus acht Metern zur Führung für den TuS (25.). Die kleinen Löwen hatten gute Ansätze, kamen immer wieder gefährlich an den Geretsrieder Strafraum, doch dann landete der letzte Pass im Nirwana oder beim Gegner. Auch gute Standardchancen, wie in der 43. und 44. Minute, blieben ungenutzt. So nahmen die Sechzger den Rückstand mit in die Kabine.
Kurz nach Wiederanpfiff hatte Geretsried sogar die Chance, auf 2:0 zu erhöhen. Doch diesmal setzte Ivkovic bei seinem Abschluss aus 14 Metern den Ball in die Wolken (48.). Auf der anderen Seite setzte sich Leone an der rechten Flanke durch, passte dann aber von der Grundlinie in den Rücken des eingewechselten Noah Klose. Erst zielte Fuchs aus 20 Metern knapp über die Querlatte (56.), dann brach Leone auf der rechten Seite durch, aber anstatt am Fünfmetereck abzuschließen, wollte er auf Klose ablegen, der aber umringt von mehreren Geretsriedern nicht an die Kugel kam (59.). Nach Eckball von rechts durch Fuchs köpfte Wach am zweiten Pfosten aufs Tor, aber ein Spieler der Gastgeber konnte den Ball am langen Eck klären (61.). Nach einer weiteren Ecke von Fuchs schloss Lasse Faßmann am zweiten Pfosten ab, traf aber nur einen Geretsrieder Spieler (63.). Die Löwen initiierten Angriff auf Angriff, doch es fehlte einfach der lPunch und die richtige Entscheidung im letzten Spieldrittel. In der 78. Minute endlich der Ausgleich. Eine Ecke von links durch Sandro Porta verlängerte Benedikt Hoppe am ersten Pfosten mit dem Kopf, Klose per Seitfallzieher an der Fünfmeterkante wuchtete die Kugel unter die Latte zum 1:1. Die kleinen Löwen spielten danach Powerplay, ohne zu klaren Möglichkeiten zu kommen, und handelten sich in der Nachspielzeit einen Konter ein, bei dem Faßmann seinen Gegenspieler Fabio Pech im Strafraum vom Ball trennte, Schiedsrichter Dominik Fober darin Foul und Notbremse sah, Elfmeter gab und dem 1860-Verteidiger die Rote Karte zeigte (90.+5). Robin Renger lief an, Bachmann ahnte die Ecke, kam aber an den halbhohen Schuss ins linke Eck nicht ran (90.+6). Das war das Siegtor für Geretsried, weil der Unparteiische die Partie nicht mehr anpfiff.
U21-Coach Alper Kayabunar zeigte sich enttäuscht, „weil wir gerade nach der schlechten 1. Halbzeit im zweiten Durchgang ein anderes Gesicht gezeigt haben. Das habe ich auch von den Jungs in der Pause eingefordert. Dann tut es mir natürlich für die Mannschaft leid, dass wir durch eine so krasse Fehlentscheidung das Spiel auch noch verlieren.“ Die Video-Aufnahmen hatten klar gezeigt, dass der Geretsrieder Stürmer vor dem vermeintlichen Foul klar im Abseits stand – und nicht nur einige Zentimeter, sondern „mindestens einen Meter“, wie Kayabunar anmerkte. „Auch das Foul ist sehr fragwürdig“, stellte er fest.
Der 39-jährige Löwen-Coach sah auch die schwache Leistung vor der Pause darin begründet, das sein Team physisch und psychisch etwas durchhänge. „Man merkt einfach den Jungs an, dass die Saison sehr lang ist. Sie haben bisher großartiges geleistet. Es ist nicht selbstverständlich, so lange auf dem auf dem 1. Platz zu stehen und so eine Runde zu spielen. Irgendwie ist die Luft ein bisschen raus und alle sind froh, wenn die Pause kommt. Danach kehren dann einige Spieler zurück. Das wird uns guttun, damit wir in der Rückrunde wieder so spielen können, wie wir das zu Beginn der Saison getan haben. Jetzt haben wir noch zwei Spiele. Die wollen wir natürlich erfolgreich gestalten!“
STENOGRAMM
U21 Bayernliga Süd, 19. Spieltag, 15.11.2025, 14 Uhr
TuS Geretsried – TSV 1860 München 2:1 (1:0)
TSV 1860 München
1 Bachmann (Tor) – 20 Hoppe, 3 Faßmann, 24 Benede, 43 Fuchs – 8 Wach (76., 36 Grancay), 6 Dordan, 44 Althaus – 17 Leone (90.+1, 11 Moumou), 18 Pereira de Azambuja (46., 10 Klose), 19 Erdogan (46., 30 Porta)
Tore
1:0 Ivkovic (25.), 1:1 Klose (78.), 2:1 Renger (90.+6)
Gelbe Karten
Puscher, Renger, Kellner – Wach, Dordan
Rote Karten
– Faßmann (90.+5)
Zuschauer
500 im Isaraustadion
Schiedsrichter
Dominik Fober (Herrieden); Assistenten: Patrick Lohwasser (Burgoberbach), Niels Venus (Weißenbronn)




