Gruppenbild mit allen Teilnehmern am Turnier. Foto: Joachim Mentel
Die U16 der Junglöwen veranstaltete in den Herbstferien auf dem 1860-Trainingsgelände ein inklusives Kleinfeldturnier. Daran nahmen das Inklusionsteam International United FC (IUFC) von der Paulinenpflege Winnenden mit zwei Mannschaften ebenso wie das Handicap-Team des TSV 1860 München teil. Das Teilnehmerfeld rundeten zwei U16-Teams der Junglöwen ab.
Als „absolutes Highlight“ bezeichnete Stefan Simon, Coach der Paulinenpflege-Fußballmannschaft, die Einladung zum Turnier. Er hatte den Kontakt zum TSV 1860 München gesucht. Über die Fußball-Abteilung kam das E-Mail zu U16-Coach Christian Stegmaier, der die Idee super fand und die Handicap-Mannschaft des TSV 1860 München mit ins Boot holte. So kam es am Donnerstag, 6. November 2025, auf dem Kunstrasenplatz auf dem 1860-Trainingsgelände zu einem inklusiven Fußball-Turnier.
Stegmaier sah darin die Möglichkeit, seiner Mannschaft Werte wie Bodenständigkeit und Teamzusammenhalt näher zu bringen. „Das ist ein ganz wichtiger Bestandteil in unserer Ausbildung, dass wir offen sind und immer etwas zurückgeben wollen. Die Jungs hier im NLZ sind privilegiert, eine solche Ausbildung genießen zu können.“
Schnell wurde klar, dass es für die inklusiven Mannschaften viel bedeutet, gegen die Junglöwen spielen zu dürfen. Mit entsprechendem Elan und Begeisterung, aber auch mit einer Portion Aufregung waren sie bei der Sache. Die U16 ließ sich davon anstecken. Schnell war der Bann gebrochen und die Junglöwen-Spieler verstärkten die Teams des IUFC. Als Schiedsrichter fungierten die beiden A-Junioren Mauricio Dunker und Jamie Jenni, was viel Heiterkeit bei den Zuschauern aus dem NLZ auslöste. Dass es nicht um Ergebnisse in erster Linie ging, wurde schnell klar. Spaß und Freude standen in den neun Begegnungen im Vordergrund. So wurde auf eine Aufzeichnung der Resultate verzichtet. Sieger waren am Ende alle!
Spielszene zwischen dem International United FC und dem Handicap-Team des TSV 1860 München. Foto: Joachim Mentel
Simon erzählte, dass die Mannschaft des IUFC letztes Jahr gegen die U17 der Stuttgarter Kickers gespielt habe. Ein besonderes Highlight für seine Jungs. „Wir haben uns gedacht, was könnte die nächste Stufe sein?“ Daraufhin habe er bei den Sechzger angefragt. „Ein wunderschöner Verein mit so viel Geschichte, so viel Leidenschaft, so viel Kultur.“ Er hätte im Leben nicht gedacht, dass er überhaupt eine Antwort bekomme. „Für uns ist das ein Privileg, heute hier zu sein“, stellte Simon klar, der als Jugend- und Heimerzieher arbeitet. Er überreichte Stegmaier einen Präsentkorb mit Dingen, die in der Paulinenpflege produziert wurden.
Die Paulinenpflege Winnenden sei eine Einrichtung für Menschen mit Beeinträchtigung. Der Verein International United FC sei daraus entstanden. „Wir wollen zeigen, dass die Jugendlichen mit Beeinträchtigung genauso gut und leidenschaftlich Fußball spielen können. Das Wichtigste ist, Berührungspunkte zwischen Menschen mit und ohne Beeinträchtigung zu schaffen, um so Ängste oder Vorurteile abzubauen. Der Fußball ist das Medium dazu.“, erklärt Simon.
Das Team aus Winnenden war schon einen Tag vorher angereist, besuchte am Mittwochabend das Spiel der U16-Junglöwen in der U17-Bayernliga gegen die SpVgg Greuther Fürth und konnte einen 4:0-Sieg der Sechzger bejubeln. Insgesamt weilte der IUFC drei Tage in München mit dem Fußball-Turnier als Höhepunkt: „Wir feiern, dass wir hier sein dürfen. Für uns ist das ein Riesenmoment“, fasste Simon das Erlebte in Worte.
Fotos: Joachim Mentel




