In dieser Szene bringt der Pipinsrieder Tobias Schröck seinen Gegenspieler Noah Klose zu Fall, Schiedsrichter Ilirjan Morina pfeift das erste Mal Elfmeter. Joachim Mentel
Die Löwen-U21 konnte das Spitzenspiel beim FC Pipinsried mit 2:0 für sich entscheiden. Kurios: Zweimal wurde Noah Klose gefoult, beide Elfmeter verwandelte er vor der Pause selbst (13. und 43.). In der 2. Halbzeit kassierten die Gastgeber zweimal Gelb-Rot, wodurch sie die Partie zu Neunt beendeten. Die jungen Sechzger bleiben weiterhin ungeschlagen.
Erstmals wurde es vorm Pipinsrieder Tor in der 3. Minute gefährlich. Nach einer kurz ausgeführten Ecke von links flankte Xaver Kiefersauer in die Mitte, Tobias Schröck klärte im Fünfmeterraum per Kopfball ins Tor-Aus. Auch nach der folgenden Ecke von der anderen Seite durch Finn Fuchs brannte es lichterloh mit Strafraum der Gelb-Blauen, sie bekamen jedoch die Situation bereinigt (4.). Auf der anderen Seite prüfte Kubilay Celik mit einem Distanzschuss Stefan Musa, den Abpraller setzte Alexander Lungwitz weit über 1860-Tor (8.). In einer an und für sich ungefährlichen Situation im Strafraum traf der erfahrene Schröck seinen Gegenspieler Noah Klose am Fuß. Schiedsrichter Ilirjan Morina zeigte sofort auf den Punkt (12.). Klose lief selbst an, verlud Dominik Bals im Tor des SCP und traf hoch ins rechte Eck zur 1:0-Führung für die Löwen (13.). Vier Minuten später konnte Musa dem Ball nur hinterherschauen. Nach Zuspiel des Ex-Löwen Angelo Mayer kam Benedikt Lobenhofer rechts im Strafraum zum Abschluss, sein Schrägschuss ging nur knapp am langen Eck vorbei (17.). Beinahe wäre in der 29. Minute das 2:0 gefallen. Damjan Dordan hatte den Ball halblinks auf Raphael Wach gelupft, dessen Hereingabe fast von der Grundlinie konnte ein Pipinsrieder Verteidiger am Fünfmeterraum gerade noch vor dem einschussbereiten Klose klären. Einen 16-Meter-Schuss von Wach aufs linke Eck blockte Schröck (33.). Wieder sorgte in der 35. Minute eine Fuchs-Ecke von rechts für Gefahr, Keeper Bals brachte am ersten Pfosten gerade noch den Arm nach oben, verhinderte den Einschlag. Eine Einzelaktion des eingewechselten Florian Gebert sorgte für eine der wenigen gefährlichen Situationen vorm Löwen-Tor. Sein Schuss halbrechts im Strafraum wischte Musa über die Latte (37.). Den zweiten Foulelfmeter des Spiels verschuldete Sebastian Keßler, wieder war der Gefoulte Klose (42.). Erneut lief er an, diesmal schoss er flach ins rechte Eck, Bals hatte dies geahnt, blieb aber gegen den platzierten Schuss chancenlos (43.). Kurz vor der Pause die Riesenchance zum 3:0. Arin Garza hatte sich auf der linken Seite durchgesetzt, passte von der Grundlinie ans vordere Fünfmetereck, wo Leone zum Abschluss kam, sein Schuss wurde jedoch im letzten Moment zur Ecke abgelenkt (45.+1).
Pipinsried machte im zweiten Durchgang Druck, doch Ex-Löwe Mayer, bereits gelb vorbelastet, erwies seinem Team einen Bärendienst, sah in der 52. Minute erneut Gelb und musste damit vorzeitig zum Duschen. Damit waren die Gastgeber einen Mann weniger. Das machte sich zunächst nicht bemerkbar. Auch in Unterzahl ging Pipinsried mehr Risiko, das gab Räume für die Löwen zum Kontern. Nach einem außerhalb des Strafraums abgewehrten Ball von Torhüter Bals gegen Matthias Roithmayr versuchte es Dordan mit einem Distanzschuss aufs leere Tor, Schröck konnte gerade noch die Kugel vor der Linie übers eigene Tor köpfen (71.). Ansonsten spielten die Sechzger ruhig und besonnen, ließen Ball und Gegner laufen, ohne sich jedoch klare Chancen zu erspielen. Die nächste Ampelkarte ging auch auf das Konto des SCP. Keßler sah nach einem Foul erst Gelb, kurz danach zückte der Unparteiische Gelb-Rot hinterher (75.). Damit war die Partie endgültig gelaufen. Im fünften Spiel feierten die kleinen Löwen den vierten Sieg bei einem Remis, setzten sich damit vorne in der Tabelle fest.
Zweimal konnten die Löwen Tore von Noah Klose (Mitte) bejubeln. Joachim Mentel
„Das Topspiel zu gewinnen ist natürlich eine super Sache“, erklärte U21-Coach Alper Kayabunar. Genau das sei auch der Plan gewesen. „Ich denke, dass wir die 1. Halbzeit richtig gut gespielt haben. Wir sind mit zwei Elfmetern in Führung gegangen, aber das haben wir uns in dieser Phase wirklich erarbeitet. Der Gegner hatte nie Zugriff auf uns und dadurch sind auch die berechtigten Elfmeter entstanden.“ Sowohl gegen den Ball als auch mit dem Ball sei die Aggressivität sehr gut gewesen.
Ganz anders in der 2. Halbzeit. Das sei, so Kayabunar, der Überzahl geschuldet gewesen. „Aber wir haben es clever zu Ende gespielt, hätten uns natürlich das eine oder andere Tor mehr gewünscht. Es war ein verdienter Sieg.“ Unterm Strich attestierte der 39-Jährige seinem Team einen reifen Auftritt. „Gegen einen Top-Klub auswärts zu gewinnen, der die letzten Wochen eigentlich gut in Form war, ist eine starke Leistung!“
Auffällig war, dass es nach Eckbällen immer wieder vorm Pipinsrieder Tor brannte. „Wir haben das schon die ganze Zeit im Training geübt, aber heute waren sie sehr gefährlich“, verriet er. „Am Ende ist trotzdem kein Tor rausgesprungen. Auf jeden Fall ist ein Plan dahinter“, sagte ein sichtlich zufriedenen Coach mit einem Grinsen.
STENOGRAMM
U21 Bayernliga Süd, 7. Spieltag, 22.08.2025, 18.15 Uhr
FC Pipinsried 1967 – TSV 1860 München 0:2 (0:2)
TSV 1860 München
23 Musa (Tor) – 20 Hoppe, 4 Thönig, 24 Benede, 43 Fuchs (83., 18 Pereira de Azambuja) – 8 Wach (83., 22 Jägerbauer), 21 Kiefersauer, 6 Dordan – 17 Leone (46., 30 Porta), 10 Klose (78., 36 Grancay), 7 Garza (59., 28 Roithmayr)
Tore
0:1 Klose (13., Foulelfmeter), 0:2 Klose (43., Foulelfmeter)
Gelbe Karten
Celik, Gebert, Lungwitz, Dombrowka – Leone, Fuchs
Gelb-Rote Karten
Mayer (52.), Keßler (75.) –
Zuschauer
678 Küchenstadel-Arena Altomünster.
Schiedsrichter
Ilirjan Morina (Ergoldsbach); Assistenten: Kevin Molnar (Pfaffenberg), Thomas Huber (Dornwang)