Paul Sturm (Mitte) traf doppelt, Manuel Curic (li.) war für seinen Trainer „Mann des Spiels“ und Xaver Lippmann (re.) glänzte als Vorbereiter. Foto: Joachim Mentel
Die Löwen-U17 feierte im 11. Spiel der DFB-Nachwuchsliga in der Hauptrunden-Gruppe C der Liga B ihren 10. Sieg. Beim 4:2-Auswärtserfolg beim FC Erzgebirge Aue erzielten jeweils Valentin Bannert und Paul Sturm einen Doppelpack.
Die Junglöwen starteten hochkonzentriert in die Partie, setzten den Gegner sofort bei eigenem Ballbesitz unter Druck. So fielen die ersten beiden Treffer. In der 7. Minute fing Xaver Lippmann einen hohen Ball fast an der Mittellinie ab, köpfte auf Paul Sturm, der die Kugel gegen zwei Auer behauptete, dann sich umringt von mehreren Gegenspielern durchsetzte und aus 19 Metern flach ins linke untere Eck zum 1:0 traf (7.). Zwei Minuten später legten die Giesinger nach. Wieder war es ein abgefangener Aufbaupass, den Lippmann sofort tief spielte. Aus ähnlicher Position wie zuvor Sturm erzielte Valentin Bannert, ebenfalls flach ins linke Eck, das 2:0 (9.). In der Folge hatten die Sechzger noch einige Chancen, um das Ergebnis höherzustellen. Das gelang erst eine Viertelstunde später. Sturm hate den Angriff über die linke Seite eingeleitete, passte tief auf den gestarteten Bannert, der wurde an der Strafraumgrenze abgegrätscht, der Ball landete beim nachsetzenden Bienvenue Kawele, der am linken Fünfmetereck uneigennützig auf Bannert querlegte, der nur noch ins lange Eck zum 3:0 einschieben brauchte. Danach verloren die Junglöwen etwas den Faden, ließen die Sachsen besser ins Spiel kommen. Ein Blackout von Arda Efe, der Linksverteidiger spielte, führte zum 1:3. Er wollte den Ball über die Tor-Auslinie trudeln lassen, doch Theo Krügel setzte nach, kam aus seinem Rücken, zog außen an ihm vorbei, passte in die Mitte auf Philipp Gläser, der freistehend aus neun Metern Luca Scholl keine Chance ließ (33.). In der 41. Minute verhinderte Scholl den Anschlusstreffer. Einen Freistoß aus zentraler Position von der Mittellinie schlug Dawid Kolacki Richtung linken Pfosten, wo Yarin Lipski zum Kopfball kam, der Junglöwen-Keeper lenkte mit einer Parade die Kugel an den rechten Pfosten, bekam sie im Nachfassen unter Kontrolle. Zwei Minuten später wäre er machtlos gewesen, als Lipski nach einer Ecke von rechts am zweiten Pfosten erneut zum Kopfball kam, diesmal jedoch die Latte für den 1860-Torwart rettete (43.). Somit nahmen die Junglöwen einen Zwei-Tore-Vorsprung mit in die Kabine.
Im zweiten Durchgang waren die Giesinger wieder griffiger. Anscheinend hatte Trainer Christian Stegmaier die richtigen Maßnahmen ergriffen und die passenden Worte gefunden. Endgültig den Deckel drauf machte Sturm in der 71. Minute mit seinem zweiten Treffer an diesem Tag, nachdem zuvor wieder reihenweise Möglichkeiten nicht verwertet werden konnten. Nach einem Ballgewinn im Anschluss an einen Auer-Einwurf lief Kawele von rechts in der eigenen Hälfte los, spielte vorm Strafraum Doppelpass mit Efe, sein Schuss halblinks von der Strafraumkante landete am rechten Pfosten, den Abpraller verwertete Sturm zum 4:1 (71.). In der Nachspielzeit kamen die Gastgeber zu einem weiteren Treffer. Leonard Knauer ließ sich auf der linken Seite den Ball abluchsen, Aue verlagerte schnell auf die Gegenseite, wo Kolacki aus 19 Metern zum Abschluss kam und ins lange Eck zum Entstand traf (90.+2).
Trainer Christian Stegmaier war mit der Leistung seines Teams zufrieden. „Es war schon auf der Hinfahrt eine gute Mischung innerhalb der Mannschaft zwischen Anspannung und Entspannung zu spüren – bei der Rückfahrt war die Stimmung sowieso gut.“ Sein Jungs seien „ordentlich ins Spiel reingestartet“. Besonders freute ihn, dass die ersten beiden Treffer nach aggressivem Pressing des Gegners fielen. „Da waren wir schon in den letzten Wochen sehr stark!“
Nicht gefallen hatte dem Coach, dass nach der 3:0-Führung sein Team etwas die Konzentration verlor. „Plötzlich konnte Erzgebirge Aue fußballerisch brillieren und hatte neben dem Tor noch einen Pfosten- und Lattentreffer. In der Pause haben wir dann gesagt, dass wir nochmals an die Leistung der Anfangsphase anknüpfen wollen, dass wir wieder mehr Struktur mit und gegen den Ball brauchen. Außerdem haben wir einige Details angepasst.“ Danach habe sein Team das Spiel wieder komplett im Griff gehabt. „Hintenraus haben wir dann auf 4:1 erhöht, hätten – wie in den letzten Wochen – noch das eine oder andere Tor mehr erzielen können. Allerdings hat uns etwas die Kaltschnäuzigkeit im Abschluss gefehlt.“ Den zweiten Gegentreffer in der Nachspielzeit bezeichnete der 34-Jährige als „Ergebniskosmetik“.
Aus einem guten Kollektiv hob Stegmaier besonders Manuel Curic heraus. Dem Innenverteidiger bescheinigte er ein sehr gutes Spiel: „Er hat immer wieder die Offensive angekurbelt, durch Dribblings die erste Linie von Aue aufgebrochen und dann die Bälle auch angebracht. Aber auch defensiv hat er nichts zugelassen. Er war für mich der ‚Mann des Spiels‘, wobei man sagen muss, dass wirklich alle ihre Leistung gebracht haben.“
STENOGRAMM
U17-DFB-Nachwuchsliga, Hauptrunde Liga B Gruppe C
11. Spieltag, 03.05.2025, 11 Uhr
FC Erzgebirge Aue – TSV 1860 München 2:4 (1:3)
TSV 1860 München
Scholl (Tor) – Osmani (75., Petsch), Krasniqi, Curic, Efe – Husic (59., Schmid), Lippmann (70., Arnits), Sturm (75., Rothermel) – Wohlketzetter Weinelt (59., Peric), Bannert (70., Knauer), Kawele
Tore
0:1 Sturm (7.), 0:2 Bannert (9.), 0:3 Bannert (23.), 1:3 Gläser (33.), 1:4 Sturm (71.), 2:4 Kolacki (90.+2)
Gelbe Karten
Schwab – Lippmann
Zuschauer
67 Stadion am Spiegelwald
Schiedsrichter
Leon Maximilian Metz (Salomonsborn); Assistenten: Maurice Moszczynski (Lipprechterode), Luke-Bastian Hanekamm (Erfurt)