Trainer Felix Hirschnagl (re.) mit seinem Team im Trainingslager in Viechtach vor dem Saisonstart. Foto: HäuslmeierTrainer Felix Hirschnagl (re.) mit seinem Team im Trainingslager in Viechtach vor dem Saisonstart. Foto: Häuslmeier

Die Löwen-U17 startet am Samstag, 5. August 2023, 11 Uhr, beim Karlsruher SC in die Saison 2023/2024 der B-Junioren-Bundesliga Süd/Südwest. Durch die Neuregelung der Juniorenligen ab 2024/2025 können die Junglöwen dieses Jahr nicht absteigen. „Wir wollen trotzdem eine gute Runde spielen“, sagt Trainer Felix Hirschnagl. „Du kannst, in Anführungszeichen gesagt, also nicht mehr verlieren, weil du nicht absteigen kannst. Aber du kannst trotzdem gewinnen!“

Traditionell haben sich die Junioren-Mannschaften in Viechtach im Bayernwald vorbereitet. „Ich war schon zum 4. Mal dort“, erzählt der 39-jährige Coach. Die zwei Testspiele vor Ort gegen FK Pardubice und die DJK Vilzing wurden von den Junglöwen 3:1 bzw. 4:1 gewonnen. „Das haben die Jungs recht ordentlich gemacht. Da haben wir schon einen Schritt vorwärts gesehen.“

Das sei auch notwendig gewesen, erzählt der gebürtige Münchner. „In der Vorbereitung hatten wir einige Themen zu bearbeiten. Wir haben nicht gefestigt gewirkt“, gibt er offen zu, „mussten uns als Truppe finden. Da sind wir immer noch dabei.“ Deshalb wurde in Sachen Teambuilding intensiv gearbeitet. „Wir haben vier externe Zugänge, dazu drei Jungjahrgänge hochgezogen. Im Prinzip haben wir sieben Neue. Das nimmt erst Mal eine Dynamik an.“ Es sei in einem ersten Schritt die „Hauptaufgabe“ gewesen, alle zu integrieren. „Jetzt kommen wir langsam in die Spielphilosophie rein, in die DNA, was wir machen wollen, für was wir stehen, wie wir spielen wollen.“ Dieser Prozess sei längst nicht abgeschlossen, habe aber im Trainingslager einen Schub nach vorne erhalten.

Gleichzeitig hätten die Teambuildingmaßnahmen aber das Arbeiten an spielerischen und taktischen Dingen etwas gebremst. Sich aneinander gewöhnen, sich gegenseitig was gönnen, als Gruppe zu harmonieren, stand im Mittelpunkt. „Wir mussten erst als Mannschaft zusammenwachsen. Dann kannst du erst vernünftig zusammenarbeiten. Bei der U17 ist das immer eine krasse Aufgabe gewesen“, erzählt Hirschnagl aus seiner Erfahrung der letzten Jahre. „Es hat auch immer seine Zeit gedauert, deshalb haben wir schon relativ früh den Fokus daraufgelegt.“

Neben einer guten Struktur im Team und mannschaftlicher Geschlossenheit sind natürlich im Leistungsbereich auch fußballerische Elemente unabdingbar. So legt der U17-Chefcoach großen Wert auf ein gutes Pressing. „Wir wollen schon eine richtige Truppe sein, die zusammenverteidigt, die es dem Gegner schwer macht, sein Spiel durchzuziehen. Gegen den Ball wollen wir einfach unangenehm auftreten“, lautet sein Credo. Bei Ballbesitz möchte der Trainer, dass sein Team dem Spiel seinen Stempel aufdrückt. „Wir legen viel Wert auf den Spielaufbau, das haben wir bereits die letzten Jahre gemacht.“ Taktische Sachen würden die Jungs in der U19 oder bei den Profis noch genügend mitbekommen. „Wir versuchen die Basis nochmals aufzubrechen, in der Technik, im Eins-gegen-Eins-Verhalten, in der Ballannahme, im Dribbling, am Passspiel zu feilen. Darauf legen wir richtig Wert!“ Jeder von den Jungs benötige eine gute Grundausbildung, um seinen Weg bei den Löwen weiter zu gehen.

Am Samstag steht nun das erste Spiel für die Junglöwen in der U17-Bundesliga auf dem Programm. Im GRENKE-Jugendstadion (Adenauerring 17, 76131 Karlsruhe) geht es ab 11 Uhr gegen den KSC. Und das ist augenscheinlich noch die leichteste Partie des „happigen Auftaktprogramms“, wie es der U17-Chefcoach umschreibt. Eine Woche später, am 12. August, empfangen die Junglöwen um 11 Uhr die TSG 1899 Hoffenheim auf dem Trainingsgelände an der Grünwalder Straße 114, immerhin in der Vorsaison Erster der Bundesliga Süd/Südwest. Drei Tage später steht bereits das Derby beim Vorjahres-Dritten FC Bayern auf dem Programm. Anpfiff ist am Dienstag, 15. August (Feiertag Mariä Himmelfahrt) auf dem FCB-Campus (Ingolstädter Str. 272, 80939 München) um 13 Uhr.

„Hoffenheim und Bayern spielen jedes Jahr eine Rolle in der Liga. Sie haben immer gute Jungs, gute Teams, gute Jahrgänge.“ Außerdem hätten diese Klubs andere Voraussetzungen. „Da werden schon in der U17 überregional Spieler dazu geholt. Von daher stehen wir gleich vor schwierigen Aufgaben.“ Auch der Auftakt in Karlsruhe habe es in sich. „Ich hatte dort immer schwere Spiele“, erzählt Hischnagl. Letztes Jahr hätte sein Team in der Nachspielzeit zwar dort gewonnen. In der Saison zuvor jedoch in der Nachspielzeit verloren. „Das wird eng. Der KSC hat dort ein schönes Jugendstadion, eine geile Spielstätte, in der immer eine knisternde Atmosphäre herrscht. Das wird auf jeden Fall ein heißer Tanz!“

Den Trainer der Badener, Martin Stoll, kennt Hirschnagl gut. „Da werden meine Jungs auf jeden Fall gefordert werden. Die waren letztes Jahr schon unangenehm – aber im positiven Sinne. Der KSC hat mir einfach von der Spielanlage gefallen“, zeigt er großen Respekt vorm Kontrahenten. „Es wird auf jeden Fall heiß gegen Karlsruhe!“

Hirschnagl rechnet mit einer „Grund- und Anfangsnervosität“ bei seinen Spielern. „Es wird ein Spiel auf Augenhöhe sein. Wer schneller in seine Routinen rein kommt und seine Nervosität bzw. Aufgeregtheit in positive Energie umwandeln kann, wird das Ding ziehen. Das behaupte ich einfach mal!“

Als positiv empfindet es der 39-Jährige, dass nach den beiden Corona-Jahren, in denen sechs bzw. sieben Teams die U17-Bundesliga Süd/Südwest nach unten verlassen mussten, es diesmal keine Absteiger gibt. Die kommende Spielzeit ist für die A- und B-Junioren-Bundesliga in der bisherigen Struktur eine Übergangssaison, ehe 2024/2025 die U19 und U17 DFB-Nachwuchsliga startet, in der die Teams der Nachwuchsleistungszentren dauerhaft vertreten sind. „Das Übergangsjahr ist super. Ich brauche jetzt keinen Spieler mehr in der letzten Minute auszuwechseln, um auf Zeit zu spielen.“ Das sei in den letzten Jahren öfters passiert, weil natürlich auch der Klassenerhalt eine hohe Priorität hatte, dadurch aber der Ausbildungsgedanke teilweise auf der Strecke blieb. „Jetzt ist es weg, dass es auch ums Überleben geht“, freut er sich auf die neuen Freiheiten.

Das bedeute aber nicht zwangsläufig, dass Ergebnisse in Zukunft egal sein werden. „Wir wollen trotzdem eine gute Runde spielen. Du kannst, in Anführungszeichen gesagt, also nicht mehr verlieren, weil du nicht absteigen kannst. Aber du kannst trotzdem gewinnen “, sagt der A-Lizenz-Inhaber. „Und das wollen wir auf jeden Fall. Wir wollen alle Spiele positiv gestalten“, lautet die Maxime für die Saison 2023/2024.

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